Voyage en Francophonie - Reise in der Frankophonie
Im Schillerhof e.V.

In den Monaten Mai bis Juli werden die Zuschauer auf drei Reisen in der Frankophonie eingeladen. Der Begriff "Reise" ist dabei facettenreich: Es handelt sich um Filme, die eine fiktive geografische Reise präsentieren, in Form eines Roadmovie, aber auch Filme, die eine Reise in die Seelenwelt beschreiben. Die Geschichten spielen jeweils in verschiedenen Ecken der Frankophonie, und auch die Regisseure stammen aus unterschiedlichen frankophonen Ländern.

Die Filmreihe "Voyage en Francophonie - Reise in der Frankophonie" findet in Zusammenarbeit mit dem Institut für Romanistik der Universität Jena und dem FILM e.V. Jena statt. Die Filme werden in Originalsprache mit deutschen Untertiteln gezeigt.

Vorführungen:  Do-Sa 19h30
So 17h30 + 19h30
Mo-Mi     21h30



1. Reise Frankreich - Maghreb:

" Exils " 18.5.-24.5.2006

Von Tony Gatlif (Frankreich, 2004, 1h43, OmU),
mit Romain Duris, Lubna Azabal, Leïla Makhlouf

Eines Tages hat Zano (Romain Duris) eine verrückte Idee: Zusammen mit seiner Freundin Naïma (Lubna Azabal) möchte er durch Frankreich und Spanien bis nach Algerien reisen, um endlich das Land kennen zu lernen, aus dem ihre Eltern fliehen mussten. Die beiden stürzen sich in ein Abenteuer: schlafen, wo sie einen Platz finden, bummeln herum, verlaufen sich, streiten hin und wieder oder stehen ohne Geld da. Mit dem Ziel, sich selbst (wieder-) zu finden, legen sie den Weg ins Exil in entgegengesetzter Richtung zurück.
Das Thema von Tony Gatlifs mitreißendem und emotionalem Film ist nicht ganz zufällig, ist doch der Regisseur selbst in den 60er-Jahren aus diesem Land emigriert.



2. Reise Frankophones Afrika:

" TGV Express " 22.6.-28.6.2006 (Montag keine Vorführung)

Von Moussa Touré (Frankreich, Senegal, 1997, 86 Min, OmU)
mit Oumar Diop Makena, Al Hamdou Traore, Bernard Giraudeau, Philippine Leroy-Beaulieu, Omar Seck, Joséphine Zambo

Rambo (Oumar Diop Makena) ist Unternehmer. Einen Bus nennt er sein eigen, alt und bunt bemalt. Sein "TGV" mag nicht die Geschwindigkeit des Zuges erreichen, nach dem er getauft wurde - zuverlässig ist er dennoch. Nicht einmal die Warnungen von Soldaten vor einem Aufstand des Bijago-Volkes können Rambo abhalten, von Dakar im Senegal nach Conakry in Guinea zu fahren. Schließlich haben sich nicht alle Passagiere von den beunruhigenden Nachrichten einschüchtern lassen und sind im "TGV" sitzen geblieben. Sie wollen oder müssen nach Conakry, also wird Rambo sie dorthin bringen. Der Film erlaubt sich einen ironischen Blick auf die Verhältnisse in Westafrika und kann ganz auf Folklore verzichten, ohne die kaum ein europäischer oder amerikanischer Film über Afrika auszukommen scheint.



3. Reise Québec :

" La grande séduction " 13.7.-19.7.2006

Von Jean-François Pouliot (Kanada, 2003, 1h49, OmU)
Mit Bruno Blanchet, Raymond Bouchard, David Boutin, Benoît Brière, Pierre Collin, Clémence Desrochers, Rita Lafontaine, Lucie Laurier
Sainte-Marie-La-Mauderne, ein Dorf im Osten Kanadas. Einst lebten die Inselbewohner vom Fischfang, jetzt von der Sozialhilfe. Ein Großunternehmen überlegt, hier eine Fabrik zu bauen. Dann gäbe es wieder Arbeit. Die Bedingung jedoch ist, dass es einen Arzt auf der Insel gibt - und den gab es bisher nie. Gemeinsam setzen Germain (Raymond Bouchard) und die 120 Dorfbewohner alles daran, einen jungen Arzt zum Bleiben zu bewegen. Als sie ihrem Ziel ganz nah sind, bemerken sie, dass sie schon längst den schmalen Grat von Verführung zu Lüge überschritten haben, und sich zwischen ihrer Fabrik und ihrer Integrität zum Arzt entscheiden müssen.
Der Film ist eine leicht-schwere Tragikomödie aus Québec, die mit landestypischen Marotten und Spleens spielerisch umgeht und dabei durchaus schwere gesellschaftlich-soziale Probleme thematisiert.


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