Ostthüringer Zeitung
Mittwoch, 21.11.2001

Jack Ralite, Bürgermeister von Aubervilliers, Oberbürgermeister Dr. Peter Röhlinger und Bürgermeister Marius Martinescu aus Lugoj (v. l.) gestern auf dem Jenaer Markt.
(Foto: OTZ/Prager)

Aubervilliers und Jena sind an Kooperation sehr interessiert

Stadtwerke unterstützen Lugoj bei Bau und Betrieb einer Kläranlage

Von OTZ-Redakteur Lutz Prager

Jena. Die Stadt Jena wird die Partnerschaft mit der französischen Stadt Aubervilliers und der rumänischen Stadt Lugoj wesentlich vertiefen. Das ist das Ergebnis eines dreitägigen Besuches der Bürgermeister Jack Ralite (Aubervilliers) und Marius Martinescu (Rumänien) in Jena.
Gastgeber Oberbürgermeister Dr. Peter Röhlinger kündigte als ersten konkreten Schritt die Vorbereitung eines Kolloqiums mit den wichtigsten Vertretern aus Wirtschaft und Wissenschaft der Partnerstädte Jena und Aubervilliers an.
„Als Städte im vereinten Europa sollten wir prüfen, wie wir wirtschaftlich noch besser zusammen arbeiten können", sagte Röhlinger. Der OB ist vor allem begeistert von der hervorragenden Verkehrsanbindung eines 70 Hektar großen Gewerbeparks der Stadt Aubervilliers an den Flughafen der französischen Hauptstadt Paris. „So etwas fehlt uns in Jena." Röhlinger hofft, dass bei dem Kolloquium, das in einem Jahr in Jena stattfinden soll, konkrete Kontakte zwischen Firmen beider Städte angebahnt werden können.
Amtskollege Jack Ralite entdeckte während seines Besuches viele Gemeinsamkeiten. So habe Aubervilliers, wo bis 1985 Chemieindustrie und Stahlherstellung dominierten, einen ebenso schmerzhaften Umstrukturierungsprozess durchmachen müssen. Heute bestimmen Dienstleistungen und neue Technologien das Profil. Im Hauptgewerbepark der 60 000-Einwohner-Stadt, haben 6 000 Menschen Arbeit gefunden. In umgebauten alten Industriehallen und Backsteinbauten aus der Gründerzeit sind Firmen der Medienbranche, der Kommunikationstechnologien und der Modebranche zu Hause. Die Arbeilslosenrate beträgt in Aubervilliers derzeit 15 Prozent.
Interessiert ist Bürgermeister Ralite ebenso an den Erfahrungen der Jenaer bei der Umgestaltung von Neulobeda. Ähnliche Hochhäuser wie die Eifgeschosser gehören auch in der Pariser Vorstadt zum Bild. Leerstand ist ebenfalls ein Thema.
Ganz andere Probleme hat die rumänische Partnerstadt Lugoj, die über Jena und Aubervilliers vor allem den Anschluss an Europa halten will. Bürgermeister Martinescu bedankte sich im Namen seiner 49 000 Einwohner sehr herzlich für die Hilfe der Jenaer. Als Beispiele nannte er die Päckchenaktion des Lugoj-Vereins oder die Unterstützung zur Einrichtung einer Sozialküche. Tatkräftige Hilfe kommt auch von den Stadtwerken, die den Lugojern beim geplanten Bau und Betrieb einer Kläranlage helfen wollen. Gemeinsam will man versuchen, für dieses Projekt europäische Fördergelder zu erhalten. Als konkretes Ergebnis des Besuches hat OB Peter Röhlinger in Aussicht gestellt, dass die Stadtwirtschaft aus ihrem Bestand eine Kehrmaschine für Lugoj zur Verfügung stellt.

Ostthüringer Zeitung
Dienstag, 20.11.2001

Die Europafahne für Jena - Marius Martinescu (links), Bürgermeister von Lugoj, Europa-Abgeordnete Johanna Schicker und Jack Ralite, Bürgermeister von Aubervilliers (r.), gratulierten dem Jenaer OB Peter Röhlinger gestern Abend im Rathaus.
(Foto: OTZ/Rybka)

Europarat würdigt Jenaer internationale Kontakte

Europafahne gestern Abend an OB überreicht

Jena (OTZ/Groß). Jena ist europareif. Mit diesen Worten würdigte gestern Abend die österreichische Europa-Abgeordnete Johanna Schicker die internationalen Verbindungen der Stadt vor allem mit dem rumänischen Lugoj und dem französischen Aubervilliers. Anerkennunng für diese inhaltsreiche europäische Arbeit auf wirtschaftlichem, bildungspolitischem, wissenschaftlichem, kulturellem und kommunalpolitischem Gebiet, aber auch auf der Ebene von Bürgerkontakten ist die Europafahne. Diese hohe europäische Ehrung - die zweite für Jena nach dem Europadiplom 1998 - überreichte Frau Schicker gestern bei einem Festakt im Rathaus an Oberbürgermeister Dr. Peter Röhlinger.
Der dankte allen, die diese internationalen Kontakte in Jena mit Leben erfüllen: Schulen, Universität, Fachhochschule, Collegium Europaeum Jenense, Unternehmen, Lugoj- und Tschernobylverein, Deutsch-Französische Gesellschaft, um nur einige zu nennen.
Glückwünsche überbrachten die Bürgermeister von Lugoj und Aubervilliers, Marius Martinescu und Jack Ralite. Sie gehörten zu den internationalen Gästen des Festaktes, an dem auch Vertreter aus Tschechien, Ungarn, Polen, Kroatien, der Slowakei und aus mehreren deutschen Städten teilnahmen. Heute bestreiten alle diese Gäste auch einen Erfahrungsaustausch zur wirtschaftlichen Entwicklung der Städte.

Thüringische Landeszeitung
Donnerstag, 15.11.2001

Jena wird geehrt mit Europafahne

Auszeichnung erstmals in Thüringen

Jena. (tlz/ide) Jena bekommt am nächsten Montag als erste Stadt Thüringens die „Europafahne" des Europarats überreicht. Damit wird das Gesamtwerk Jenaer Initiativen im Dienste der europäischen Vereinigung gewürdigt, wie gestern gegenüber der TLZ OB-Sprecher Olaf Schroth erläuterte. Mit in das „Antragspaket" waren sowohl die Städtepartnerschaften geschnürt worden wie auch diverse Europaprojekte von Jenaer Schulen, die Diskussionsforen des Collegium Europaeum Jenense und der hiesigen Europa-Union. Enthalten sind auch das Wirken „europäischer" Vereine, wie der Deutsch-Französischen Gesellschaft oder zum Beispiel die Transporte des DRK zur humanitären Hilfe in polnischen Überschwemmungsgebieten.
30 Vertreter aus zehn europäischen Kommunen treffen sich am Tag nach der „Fahnenweihe" in Jena zur Konferenz „Netzwerk europäischer Mittelstädte". Sie beraten über das Dienstleistungsvermögen der Kommunen in Europa. An diesem Dienstag werden auch die Oberbürgermeister der Jenaer Partnerstädte Lugoj und Aubervilliers Marius Martinescu und Jack Ralite in der Saalestadt erwartet.

Ostthüringer Zeitung
Sonnabend, 11.08.2001

Busreise in die Partnerstadt

Jena (OTZ). Die Deutsch-Französische Gesellschaft Jena e. V. veranstaltet am 22./23. September eine Busreise nach Trier mit Treffen der Partnergesellschaft von Aubervilliers. Um schnellstmögliche Anmeldung unter Tel: 39 06 07 wird gebeten.

Ostthüringer Zeitung
Dienstag, 26.06.2001

Jugendliche für Reise quer durch Europa gesucht

Angebot aus der Partnerstadt Aubervilliers

Jena (OTZ). Auch in diesem Jahr organisiert die französische Partnerstadt Aubervilliers mit der Stadtverwaltung Jena ein internationales Jugendtreffen. Die Busreise hat vier Stationen und führt von Aubervilliers in Frankreich über Jena und Ceska Lipa /Tschechien nach Padua/Italien. Besichtigt werden ebenso Paris, Weimar, Prag und Venedig. Im Europäischen Jahr der Sprache soll eine Gruppe junger Leute des jweiligen Landes den anderen beteiligten jugendlichen in der Landessprache ihre Heimatstadt vorstellen. Die Gruppe umfasst jeweils acht Jugendliche im Alter von 17 bis 19 Jahren und einen Betreuer. Am 14. Juli 2001 beginnt die Europatour in Frankreich, wo das ganze Team an den Feierlichkeiten zum französischen Nationalfeiertag in Paris teilnehmen wird und endet am 28. Juli in Italien.
Die An- und Abreise ist von den Teilnehmern selbst zu finanzieren (ca. 300 Mark), der Beitrag für die Reise beläuft sich auf 200 Mark. Rückmeldungen nehmen das Büro des Oberbürgermeisters, Telefon 492002 oder 0170/2220762, Olaf Schroth, oder die Deutsch- Französische Gesellschaft, Peter Müller, Telefon 390607, bis spätestens 5. Juli 2001 entgegen.

Ostthüringer Zeitung
Donnerstag, 10.05.2001

Schulleiter Arno Lange mit einem Aubervilliers-T-Shirt inmitten der Gäste aus Frankreich. Acht Schüler und zwei Lehrer aus der französischen Partnerschule waren eine Woche Gäste der Freien Ganztagsschule Milda. Gestern hieß es Abschied nehmen.
(Foto: OTZ/Frindert)

Acht Mädchen aus Frankreich auf Thüringentour

Freie Ganztagsschule Milda pflegt Partnerschaft mit Schule in Aubervilliers bei Paris
Von OTZ-Redakteurin Carola Frindert

Milda. Acht Schülerinnen vom College „Rosa Luxemburg" aus Aubervilliers und ihre Lehrer Piere Gilliet (Deutsch) und Odile Beaufils (Geschichte und Geografie) waren von Mittwoch vergangener Woche bis gestern Gäste der Freien Ganztagsschule Milda.
Der Besuch ist der zweite Schüleraustausch zwischen den Schulen in Milda und der nahe Paris gelegenen Stadt, die eine Schulpartnerschaft pflegen, die auch vom Thüringer Kultusministerium offiziell anerkannt ist. Ein dreiviertel Jahr besteht die Beziehung, die auf Vermittlung der Deutsch-Französischen Gesellschaft Jena (DFG) zustande kam. Im September vergangenen Jahres waren sieben Schüler und zwei Lehrer aus Milda in Frankreich.
Weniger Kartoffeln und Fleisch, mehr Brot und heiße Schokolade zum Frühstück, diese Wünsche für kommende Besuche notierte Schulleiter Arno Lange gestern beim Abschiedsgespräch. Das Essen sei Franzosen eben wichtig, über Essgewohnheiten definiere sich ein wichtiger Teil französischer Kultur, quittiert Piere Gilliet lachend die Äußerungen seiner 14- und 15-jährigen Schützlinge. Die lernen bei ihm die deutsche Sprache, so wie ihre Altersgenossen in Milda Französich. Das Gelernte im Gespräch anzuwenden war eine Herausforderung für beide Seiten. Beifall gab es für die Mädchen aus Frankreich, die gestern in deutscher Sprache ihre Stadt und ihre Schule vorstellten. Alle acht fuhren begeistert wieder heim, alle wollen gern wieder kommen. Das werde nicht in jedem Fall möglich sein, weil die Schüler mit zunehmendem Alter ja die Schule verlassen, sagt Piere Gilliet. Weil er und Arno Lange von Beginn der Partnerschaft an gesagt hätten „wir kommen", sei den Mildaern als erster von elf Schulen im Raum Jena wirklicher Schüleraustausch gelungen, sagt Peter Müller. Der Präsident der DFG weiß um die bürokratischen Hürden und die Finanzierungsprobleme, die in beiden Ländern zu überwinden sind. 11 Schulpartnerschaften bestehen in Jena, seien aber über briefliche Kontakte noch nicht hinausgekommen.
Nicht jeden Tag so früh aufstehen und mehr Freizeit für Kontakte mit den deutschen Jugendlichen waren weitere Wünsche für künftige Besuche. Verständlich, sagen die Gastgeber, denn man hatte für die eine Woche wirklich ein Mammutprogramm zusammengestellt. Es umfasste natürlich Teilnahme am Unterricht. Darüber hinaus Ausflüge in die Städte Jena, Erfurt und Weimar, eine Wanderung auf den Jenzig, eine Tour auf die Leuchtenburg und Besuche im Optischen Museum und dem Planetarium in Jena. Die Gäste aus Aubervilliers brachten wahrhaft internationales Flair in die Mildaer Schule. Emilie, Marion, Lisa, Laetitia, Monsaida, Marie, Naline und Asma sind nämlich nicht nur französischer Herkunft. Einige Mädchen der Gruppe stammen aus Albanien, Kambodscha, Marokko und der Türkei.

Thüringische Landeszeitung
Donnerstag, 19.04.2001

Von der Liebe träumen — mit Jena im Herzen

Paris/Jena. (tlz/jövö) Die französische Hauptstadt hat einen ihrer prominentesten Plätze Jena vorbehalten: Die in den Kreisverkehr um den Arc de Triomphe mündende Avenue d'Iena kündet vom Sieg Napoleons in der Schlacht von Jena und Auerstedt im Jahre 1806. Nicht nur die Lage im besten Pariser Hochpreis-Milieu macht die Avenue d'Iena zu einer angesehenen Adresse im 16. Arrondissement: Hier residiert zum Beispiel das Goethe-Institut, das den Kulturaustausch zwischen Frankreich und Deutschland befördert. Jena im Pariser Stadtbild — neben der obligatorischen Metro-Station gehören dazu auch eine Brücke (die Pont d'Iena überquert die Seine in Höhe des Eiffelturms) und ein Platz (Place d'Iena). Zu viel der Ehre — oder?


Was die Verbundenheit per Straßennamen angeht, ist Paris der Jenaer Partnerstadt Aubervilliers gewaltig voraus: In prominentester Lage wirft hier das 200-jährige Jubiläum des napoleonischen Sieges bei Jena und Auerstedt seine Schatten voraus.
Foto: Jörg Völkerling

Thüringische Landeszeitung
Freitag, 23.02.2001

Fürs Portemonnaie und Aubervilliers

DFG vergibt Preis für Städtepartnerschaft

Jena. (tlz/ide) Die Deutsch- Französische Gesellschaft Jena e.V. (DFG) vergibt im Mai erstmals einen mit 500 Mark dotierten Partnerschaftspreis, der die Pflege der Freundschaft Jenas mit der französischen Stadt Aubervilliers würdigen soll. Das hat der Vereinsvorstand während seiner jüngsten Sitzung beschlossen, sagte gestern der TLZ DFG-Präsident Peter Müller.
Unterstützt wird der „Prix de Jumelage" vom Förderkreis für internationale Partnerschaften Jena e.V. Vergeben wird der Preis während der „IV. Französischen Tage", die vom 2. bis zum 19. Mai gefeiert werden. Fürs Erste soll eines der zehn bereits gelaufenen Partnerschaftsprojekte ausgezeichnet werden. In den nächsten Jahren werde dann die Möglichkeit einer Bewerbung eingeräumt, erläuterte Müller, zumal es den Stiftern darum gehe, das besonders jene Initiativen Würdigung finden, mit denen sich Jenaer ganz ohne die bekannten Partnerschaftsträger für Aubervilliers stark machen.

Übergabe am Bismarckturm

Peter Müller kann es sich gut vorstellen, dass der Preis am 5. Mai verliehen wird, wenn — als Höhepunkt der "Französischen Tage" — der Bismarckturm in die Trägerschaft voraussichtlich des Vereins 1806 und der DFG übergeben wird. Ein anderer Höhepunkt soll der Auftritt von Pantomime Harald Seime sein, der mit dem Programm seinen berühmten französischen Kollegen Marcel Marceau zu ehren gedenkt. Schirmherr der "Französischen Tage" ist in diesem Jahr Europaminister und Staatskanzleichef Jürgen Gnauck.

Ostthüringer Zeitung
Sonnabend, 27.01.2001
Die Hobby-Köche Lutz und Ines Jacob sowie Frank Heinrich zauberten am Donnerstag in der Schulküche ein echt französisches Essen. Es bestand aus sechs Gängen.
(Foto: OTZ/Fischer)

Mildaer Schüler kochen sich
Reise in Jenas Partnerstadt

Freie Ganztagsschule mit Idee für Fahrkarten nach Aubervilliers

Von OTZ-Redakteur H.-U. Fischer

Milda. Mit zwei Französischen Abenden haben sich jetzt Schüler des Französischkurses der 9. Klasse der Freien Ganztagsschule in Milda eine Exkursion nach Aubervilliers, einer der vier Partnerstädte Jenas, finanziert.
Zu den beiden Veranstaltungen, die zweite fand vorgestern in Milda statt, hatten die Schüler, Eltern und Freunde der Bildungseinrichtung mit der Bitte um eine Geldspende zur Finanzierung ihre Reise eingeladen. Dafür revanchierten sie sich mit einem Videovortrag sowie Dias über einige Erlebnisse ihrer Reise nach Frankreich und natürlich mit einem französischen Essen. Dazu servierten sie den Gästen auch Weine und andere Getränke aus dem Nachbarland. Um das Kochen nach französischen Rezepten kümmerten sich die Eltern und Hobby-Köche Ines und Lutz Jacob sowie Frank Heinrich. Sie zauberten am Donnerstag Abend in der Schulküche ein Menü aus sechs Gängen. Die Speisenfolge reichte von Leberpastete über Zwiebelsuppe, Huhn und Käse bis hin zum Eis und war auch auf einer Speisekarte, natürlich in Französisch, ausgedruckt.
Die Stadt Aubervilliers befindet sich im Großraum Paris, so dass die Mildaer auch die Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt besuchen konnten. Eine fachkundige Reisebegleitung fanden sie in ihren Alterskameraden, die in der „Rosa-Luxem- burg-Schule" in der Jenaer Partnerstadt auch das Fach Deutsch belegt haben. Zusammen mit ihrem Lehrer wollen sie im Frühjahr zu einem Gegenbesuch nach Milda kommen.
In der Freien Ganztagsschule in Milda werden derzeit 280 Kinder in fünf Klassen der Stufen 5 bis 9 unterrichtet. Im kommenden Jahr wird erstmals eine Regelschulabschlussprüfung zur Erlangung der Mittleren Reife abgelegt werden können. Die Freie Schule startete 1996 mit 53 Schülern in zwei 5. Klassen in einem Teil des Gebäudes der früheren Mildaer POS. Inzwischen sind auch zwei neue Schulhäuser entstanden.

Thüringische Landeszeitung
Donnerstag, 11.01.2001

Welchen Sinn haben heute Kriegerdenkmale?

Pläne für Städtepartnerschaft - Bismarckturm: drei Träger

Jena. (tlz/ide) Schöne Aussichten auch für die Städtepartnerschaft Jena - Aubervilliers: Der Bismarck - Turm auf dem Forst soll mit einem nutzbaren Projektraum in die Trägerschaft des Vereins 1806, der Deutsch-Französischen Gesellschaft Jena (DFG) und des Städtepartnerschansvereins übergehen. Darüber informierten gestern DFG-Präsident Peter Müller und OB-Sprecher Olaf Schroth als Chef des Partnerschaftsvereins. Mit dieser Konstellation — Idee: Museumsdirektor Holger Nowak und Peter Müller — wäre zugleich das Fundament für ein weiteres Projekt der Städtepartnerschaft gegeben: Angeregt von Bismarcks Spruch „Ohne Jena kein Sedan", soll ab Herbst je eine Schülergruppe aus Jena und Aubervilliers zum Thema „Sinnhaftigkeit von Kriegerdenkmälern" forschen. Das Deutsch-Französische Jugendwerk will nach Peter Müllers Auskunft dieses Projekt unterstützen.

Das Rosa-Luxemburg-College in Aubervilliers ist Partner der Friedrich-Hölderlin-Regelschule in Winzerla.
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Wie weiter in diesem Jahr mit der Städtepartnerschaft, die nun schon 20 Monate besteht? Gewiss werden die „4. Französischen Tage in Jena" vom 2. bis 20. Mai (Schirmherr: Thüringens Europaminister Jürgen Gnauck) auch die Städtepartnerschaft einschließen. So tritt zu diesem Anlass ein A-cappella-Chor aus Aubervilliers auf. Auch folgt Teil II eines Austauschprojekts: Nachdem der Jenaer Fotograf Jürgen Friedel seine Aubervilliers-Bilder bei den französischen Freunden ausgestellt hat, präsentiert sein Kollege Willy Virenque aus der Stadt nördlich von Paris während der Französischen Tage seine fotografische Sicht auf Jena. Anderes Thema: Wie lassen sich die acht Schulpartnerschaften forciren, die zwischen beiden Städten bestehen? „Da läuft natürlich noch nicht alles", sagte Peter Müller. Bei einem Gespräch im Februar mit den Direktoren wolle man die Angelegenheit „evaluieren".
Insgesamt: „Was aus der Stadt heraus für die Partnerschaft getan wurde, ist sehr ordentlich", sagte Olaf Schroth. Immerhin seien 16 von ursprünglich 70 Partnerschaftsideen bereits in Angriff genommen worden. Und Erfolgsgeschichten finden Forsetzung: Aubervilliers und Köln (via Jugendamt mit den Franzosen verbandelt) hatten im Vorjahr aus ihren jeweils fünf Partnerstädten Jugendgruppen und so auch acht Jenaer in ein „Mensch und Umwelt"-Camp in die Alpen eingeladen. Auf ähnliche Weise (ohne Kölner Part) gibt's 2001 eine „EU-Karawane" über Aubervilliers, Jena und das toskanische Empoli.
Im Übrigen: Aubervilliers Vize-Bürgermeister Bernhard Sizaire habe mit Wohlwollen den Einstieg der französischen Hotelkette Ibis in Jena wahrgenommen. Müller: „Er sagte, die wählen nur Städte, die prosperieren."


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